Wir stehen heute dort, wo wir sind, weil wir mit unserer Qualität für unsere Kunden eine verlässliche Größe sind. Und dies werden wir auch bleiben, weil wir für eine Welt im Wandel kontinuierlich die richtigen Antworten haben.

Strategie

„MORE THAN AT&S“: MIT DEN
MÄRKTEN PROFITABEL WACHSEN

 

Wir wollen auch weiterhin den resilienten und erfolgreichen Wachstumskurs fortsetzen und Mehrwert schaffen: Für unsere Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter und alle weiteren relevanten Stakeholder. Unser Bestreben richtet sich dabei auf Business und Operational Excellence, Kundenorientierung sowie höchsten Service und Wachstum durch innovative und profitable Anwendungen aus. Im Zentrum der Umsetzung steht eine breit verankerte Innovationskultur, das kontinuierliche Bestreben nach Technologieführerschaft, ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein sowie Fokus auf Cashflow- Generierung. Alle unsere Aktivitäten richten wir dabei nach unseren ambitionierten ESG-Zielen aus.

 

Auch künftig wird die „smarte“ Vernetzung über alle Arbeits- und Lebensbereiche hinweg die transportierten Datenmengen exponentiell erhöhen und die Nachfrage nach AT&S Technologie weiter treiben. AT&S hat sich in den entsprechenden Märken mit seinen Technologien, dem Applikationsverständnis und der hohen Fertigungsexpertise eine hervorragende Position erarbeitet. Die Chancen, die sich dadurch bieten, wird AT&S nutzen, um auch künftig schneller als der Markt zu wachsen. Damit soll sich auch die Profitabilität sukzessive erhöhen. Zum Ausbau unserer Leistungsfähigkeit investieren wir konsequent hohe Summen. Unsere langfristigen Unternehmensziele spiegeln unseren klaren Wachstumsanspruch in profitablen Marktsegmenten und Applikationen wider.

VISION UND STRATEGISCHE ZIELE

 

In unserem Marktsegment wollen wir für unsere Kunden durch Spitzenleistung der Ansprechpartner Nummer eins sein – für hochwertige Leiterplatten und IC-Substrate, für Module und entsprechende System- bzw. Verbindungslösungen. Unsere Strategie orientiert sich an der Vision „First choice for advanced applications“. Auf dem Weg zur Umsetzung orientieren wir uns an vier strategischen Zielen:

 

1. Ausbau der Technologieführerschaft

 

Wir wollen bei fortschrittlichen Verbindungslösungen der führende Anbieter sein. Dazu orientieren wir uns an dem Vitality Index (vormals Innovation Revenue Rate) von >20 %. Bei der strategischen Umsetzung setzen wir an zwei Hebeln an: die Industrialisierung von neuen Verbindungslösungen und die Positionierung als proaktiver Systementwicklungspartner. Wir industrialisieren neue Verbindungslösungen als Teil der AT&S Toolbox (der richtige Mix aus bestehenden und neuen Technologien). Im Zuge dessen positionieren wir uns bei unseren Kunden verstärkt als proaktiver Systementwicklungspartner, der für sie die gesamte Herstellung übernimmt – von der Produktion der Leiterplatten und IC-Substrate bis hin zu Modul-Integration-Services. Somit entwickelt sich AT&S vom Hersteller zum Verbindungslösungsanbieter.

 

2. Anhaltendes profitables Wachstum

 

Wir wollen mit unserem Unternehmen bis zum Geschäftsjahr 2023/24 die Umsatzgrenze von 2 Mrd. € überschreiten. Dabei zielen wir auf eine EBITDA-Marge in einem Korridor zwischen 25 und 30 %. Bei der strategischen Umsetzung knüpfen wir an vier Hebeln an:

 

a) Kundenorientierung und höchster Servicelevel: Dabei begleiten wir die Kunden durch technische Beratung und zusätzliche Design-, Simulations- und Testservices, um ihnen die optimale Verbindungslösung zu ermöglichen.

 

b) Business und Operational Excellence: Wir konzentrieren uns in unseren Prozessen auf Effizienz, Produktivität mit höchster Kapazitätsauslastung und eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur. Dabei stellen wir uns auch auf besonders komplexe und individuelle Fertigungsanforderungen in unterschiedlichen Losgrößen in höchster Qualität ein.

 

c) Fokus auf wachstumsstarke und profitable Anwendungen: Wir konzentrieren uns auf technologisch anspruchsvolle Anwendungen mit überproportionalem Marktwachstum und zweistelligem EBITDA- Margen-Potenzial.

 

d) Fokus auf Cashflow-Generierung und Optimierung der Finanzstruktur: Wir stärken unsere Innenfinanzierungskraft für weitere Investitionszyklen, indem wir unsere Kapitalkennzahlen auf einem hohen Niveau halten: Unsere Eigenkapitalquote soll >40 % und die Entschuldungsdauer <3 Jahre sein.

 

3. Schaffen von Mehrwert für Aktionäre

 

Die Verzinsung unserer Aktionäre auf ihr eingesetztes Kapital (ROCE) soll langfristig mindestens 12 % betragen. Innerhalb der Peergroup liegt der ROCE damit im oberen Bereich. Gleichzeitig verfolgen wir eine transparente Dividendenpolitik, die sich an den Investitionszyklen und dem Konzernergebnis orientiert.

 

4. Nachhaltige Unternehmensführung

 

Der Ausbau unserer Technologieführerschaft und anhaltendes profitables Wachstum sind für uns nur dann möglich, wenn wir wertorientiert handeln und dabei einen Mehrwert für alle Interessengruppen schaffen. Die Einhaltung hoher Standards in den Bereichen Ethik, Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit sowie Umwelt und Qualität sind Grundvoraussetzungen auf unserem Erfolgsweg. Die „Responsible Business Alliance“, die OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen und die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) sowie unsere Unternehmenswerte dienen uns dabei als Kompass.

 

Daraus sowie aus der AT&S Wesentlichkeitsanalyse, den Kundenanforderungen und den globalen Entwicklungen im Bereich Umwelt und Soziales leiten sich unsere strategischen Schwerpunktbereiche ab.

STRATEGISCHE HANDLUNGSFELDER

 

Zu den Stärken von AT&S gehört, dass das Unternehmen die Herausforderungen der Kunden versteht und frühzeitig mit ihnen maßgeschneiderte Verbindungslösungen entwickelt. Diese Fähigkeit werden wir auch in Zukunft pflegen und weiter ausbauen. In Verbindung damit konzentriert sich AT&S verstärkt darauf, die Möglichkeiten des Kerngeschäfts mit neuen Technologien zu verbinden.

 

Wir treiben wir unser Geschäft über folgende vier strategische Handlungsfelder voran:

 

1. Ausbau des Kerngeschäftes

 

AT&S stärkt seine Kernkompetenz im Bereich High-End-Leiterplatten sowie IC-Substrate und entwickelt das Geschäft in den bestehenden Marktsegmenten weiter. Hier verspricht der Markt ein solides Wachstum.

 

2. Ausbau des Kunden- und Applikationsportfolios

 

AT&S nutzt die bereits erprobten Technologien zur Umsetzung innovativer Lösungen für andere Kunden(gruppen) und Applikationen. Damit verlängert AT&S den Lebenszyklus der bestehenden Technologien und erweitert seine Ertragsbasis.

 

3. Proaktive Lösungsentwicklung

 

AT&S arbeitet mit seinen Kunden noch stärker in frühen Entwicklungsphasen zusammen und entwickelt durch die Kombination des Kerngeschäfts mit neuen Technologien innovative Lösungen für spezifische Kundenanforderungen.

 

4. Industrialisierung neuer Technologien

 

AT&S treibt die Entwicklung neuer Technologien voran und verbreitert seine Positionierung in der Wertschöpfungskette u. a. über neue Lösungen für das Modulgeschäft. Damit generiert AT&S zusätzlichen Umsatz und baut den Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern aus.

MARKTSEITIGE WACHSTUMSTREIBER: EXPONENTIELL STEIGENDE DATENMENGEN

 

Bedingt durch die weiter zunehmende Digitalisierung steigen die Anzahl an vernetzten Dingen und die Anforderungen an die Verarbeitung, Übertragung und Speicherung der Daten. Die entsprechenden Anwendungen bedienen wir mit unseren System- bzw. Verbindungslösungen, die ein nachhaltiges, profitables Wachstum ermöglichen. Dies treibt u. a. das Geschäft der Datenzentren und Cloud-Computing-Anwendungen. Für AT&S bietet diese Entwicklung erhebliche Wachstumschancen im Bereich der IC-Substrate für Server- und Netzwerkanwendungen. Durch die erforderliche Performance und Rechenleistung der Prozessoren steigen auch die technologischen Anforderungen an die IC-Substrate signifikant. Gleichzeitig treibt der Digitalisierungstrend einen steigenden Bedarf an Rechenleistung in Endgeräten (Edge Computing), wodurch sich für AT&S auch interessante Möglichkeiten für profitables Wachstum im Leiterplattengeschäft in allen Marktsegmenten ergeben.

TECHNOLOGISCHE WACHSTUMSTREIBER:
MINIATURISIERUNG UND FUNKTIONALE
INTEGRATION

 

Die Entwicklung in der Elektronikindustrie ist zurzeit von den Trends der Miniaturisierung und der funktionalen Integration geprägt. Außerdem werden die Lebenszyklen der Produkte immer kürzer. Dies fördert den Trend zur Modularisierung, d. h. zur Entwicklung von hochintegrierten Funktionsbausteinen, die ein definiertes Leistungsspektrum aufweisen und in verschiedenen Anwendungen und Geräten zum Einsatz kommen können. Die Verwendung dieser vorentwickelten Bausteine erlaubt es den Geräteanbietern, die Markteinführungszeit weiter zu reduzieren. Dieser Prozess wird die Lieferkette in der Elektronikindustrie grundlegend verändern. Durch die hohe Integrationsdichte der Module werden für deren Produktion verschiedenste Technologien kombiniert.

MODULARISIERUNGSTREND:
ZUSÄTZLICHE GESCHÄFTSMÖGLICHKEITEN

 

Der Trend zur Modularisierung in der Elektronik wird nicht nur in Consumer-, Computer- und Kommunikationsprodukten, sondern auch bei Automobil-, Industrie- und Medizintechnikanwendungen verstärkt sichtbar. Im Rahmen der Wachstums- und Diversifizierungsstrategie greift AT&S das Wachstumspotenzial in drei Ebenen (Levels) auf:

 

Level 0: Ausbau des klassischen Leiterplattengeschäfts – nach wie vor mit dem Fokus auf den High-End-Bereich.

 

Level 1: Bereitstellung von IC-Substraten und Leiterplatten für das stark wachsende Marktsegment der Module.

 

Level 2: Verbreiterung des Leistungsspektrums in der Wertschöpfungskette über zusätzliche Modul-Integration-Services wie Co-Design-, Simulation, Architekturoptimierung, Assembly- und Test- Services mit dem Ziel, Komplettlösungen für Module anzubieten.

 

Mit diesem Ansatz bauen wir unsere Position in der Wertschöpfungskette aus und erschließen uns durch den Einstieg in das Feld Modulintegration zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten.

 

Die Finanzierungskraft für das Wachstum generieren wir zum Großteil aus dem eigenen Cashflow. Die Umsetzung der Strategie wird in einem hochtechnologischen Marktsegment zu einer weiteren Diversifizierung des Anwendungs- und Kundenportfolios führen und es AT&S ermöglichen, sich in einem wichtigen Zukunftsmarkt frühzeitig gut zu positionieren. Wesentliche, für die Umsetzung der Strategie erforderliche Fähigkeiten hat AT&S in den vergangenen Jahren (mit der AT&S Toolbox) sukzessive aufgebaut. Gleichzeitig werden alle Möglichkeiten zum Aufbau weiterer benötigter Technologien und Fähigkeiten geprüft. In diesem Zusammenhang zieht AT&S sowohl organische als auch nicht organische Maßnahmen in Betracht.

Der
Vorstand

Interview

Hören Sie hier den ausführlichen Audio-Podcast mit dem Vorstand. Dort mit dabei ist auch der neue Chief Sales Officer Peter Schneider.

seit Juni 2021
bis Mai 2021

Der
Vorstand

Interview

Hören Sie hier den ausführlichen Audio-Podcast mit dem Vorstand. Dort mit dabei ist auch der neue Chief Sales Officer Peter Schneider.

Vorstandsinterview

Herr Gerstenmayer: Wie ist Ihre Gesamteinschätzung zum vergangenen Jahr?

 

Andreas Gerstenmayer: Wir hatten ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. Wir konnten in der größten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg ein deutliches Wachstum erzielen. Die Mannschaft hat auch unter schwierigen Bedingungen eine tolle Leistung gezeigt. Die wirtschaftlichen Ziele trotz Corona zu erreichen und gleichzeitig auch einen großen Werksneubau plangemäß weiter voranzutreiben), ist alles andere als selbstverständlich. Auch ist es uns gelungen in diesem Umfeld weiterhin ein verlässlicher Partner unserer Kunden zu sein.

 

Der Erfolg belegt die Resilienz unseres Geschäftsmodells und zeigt, dass wir strategisch den richtigen Weg eingeschlagen haben. Es ist uns gelungen, zum richtigen Zeitpunkt in die richtigen Segmente zu investieren. Im Markt für IC-Substrate stehen wir gerade am Beginn des nächsten Entwicklungszyklus. Wir sind darauf vorbereitet und werden hier in den kommenden Jahren eine wesentliche Rolle spielen können.

 

Frau Faath: Wie bewerten Sie die wirtschaftliche Entwicklung von AT&S im vergangenen Jahr?

 

Simone Faath: Sehr positiv. Wir sind beim Umsatz um 19 % gewachsen. Wir haben unsere EBITDA-Marge um 130 Basispunkte nach oben geschraubt. Und auch beim Return on Capital Employed haben wir kräftig zugelegt: Der für unsere Shareholder sehr wichtige Wert kletterte von 2,8 % auf 5,8 %. Man sieht: Es geht in die richtige Richtung.

 

Auch an der Börse?

 

Simone Faath: Nach den allgemeinen Kurseinbrüchen Anfang 2020 erholte sich unsere Aktie zunächst vergleichsweise langsam. Dann aber zog der Kurs stark an und erreichte Anfang dieses Geschäftsjahres sein bisheriges Allzeithoch.

 

Wie fällt Ihre Bilanz für die einzelnen Marktsegmente aus?

 

Andreas Gerstenmayer: Hier war das Bild heterogen, wenngleich auch die im letzten Jahr schwierigen Absatzmärkte für uns über das Gesamtjahr betrachtet stabil blieben. Die Bereiche Industrie, Automotive und Medizintechnik waren im ersten Geschäftshalbjahr massiv von den Turbulenzen rund um die Pandemie geprägt: Der Automotive-Bereich gab teilweise um bis zu 30 % nach. Die Medizintechnik verlagerte ihren Fokus nahezu komplett auf die Pandemiebekämpfung. Und auch in der Industrie gingen die Investitionen deutlich zurück.

 

Anders der Mobilfunkbereich: Hier entwickelte der Markt deutliche Impulse, ohne aber abzuheben. Mit der Einführung von 5G erwarten wir hier zukünftig noch mehr. Eher unerwartet war die Renaissance der Notebooks und Tablets. Durch die veränderte Lebens- und Arbeitssituation der Bevölkerung wurden diese Produkte stark nachgefragt – ein Trend, der sich in den kommenden Jahren u. a. aufgrund von Nachholeffekten voraussichtlich fortsetzen wird. Mit dem steigenden Datenvolumen entwickelten sich Bereiche wie Datencenter und Edge Computing sehr positiv. Hier erwarten wir für uns in den kommenden Jahren ein sehr kräftiges Wachstum.

/ Der Erfolg belegt die Resilienz unseres Geschäftsmodells und zeigt, dass wir strategisch den richtigen Weg eingeschlagen haben. /

Andreas Gerstenmayer

Herr Moitzi, nach 40 Jahren werden Sie am Ende dieses Monats Ihre Vorstandsaufgaben bei AT&S niederlegen. Wie geht es Ihnen damit?

 

Heinz Moitzi: Sehr gut! Ich weiß meine Aufgaben bei meinem Nachfolger Ingolf Schröder und meinem Team in den besten Händen. Der Zeitpunkt der Stabübergabe ist gut gewählt - für mich und auch für AT&S. Für die Phase, in die das Unternehmen nun eintritt, sind frischer Wind und junge Dynamik genau das Richtige. Abgesehen davon werde ich dem Unternehmen auch in der nächsten Zeit weiter beratend zur Seite stehen. Das macht den Übergang für mich einfach.

 

Frau Faath, Sie sind seit dem 1. November an Bord. Sicher haben Sie sich für Ihren Aufgabenbereich auch schon eine Agenda gegeben …

 

Simone Faath: Selbstverständlich. Ein Thema, das mir sehr wichtig ist, ist die Kapitalmarktkommunikation. Ich sehe, dass unser Investorenpublikum größer und internationaler wird. Inzwischen gibt es auch viele Interessenten aus dem asiatischen Raum. Wir werden das erhöhte Interesse aufnehmen und noch stärker auf den sektorspezifischen Konferenzen präsent sein. Ich möchte, dass der Markt das Potenzial unserer Unternehmensstory so gut wie möglich versteht.

 

Jetzt, in der Phase des digitalen Umbruchs, gewinnt das Unternehmen bei den internationalen Investoren mehr und mehr an Aufmerksamkeit. Wir sind im letzten Jahr deutlich zweistellig gewachsen. Und im laufenden Jahr soll es so weitergehen. Es ist großartig, dass Österreich ein so hochkarätiges Technologieunternehmen hat – und ich freue mich sehr, dass ich seinen Weg nun als CFO mitgestalten kann.

 

Herr Schröder, Sie sind seit dem 1. September an Bord. Was werden in nächsten Zeit Ihre Schwerpunkte sein?

 

Ingolf Schröder: AT&S ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Der Fokus lag naturgemäß auf dem Aufbau von Kapazität und das Sichern der Lieferfähigkeit. Jetzt, wo wir in eine ganz neue Größenordnung hineinwachsen, wird es für uns darum gehen, die entsprechenden Strukturen und Systematiken an die neue Größe anzupassen. Dazu werden wir uns die gesamte Wertschöpfungskette, also vom Lieferanten bis hin zum Kunden ansehen müssen und ganzheitlich aufeinander abstimmen. Dabei nehmen wir unsere Strukturen im Hinblick auf End-to-End Prozesse, genauso in den Blick, wie die Themen Total Costs, Standards, Qualitäts- und Excellence-Methoden. Wir werden die Möglichkeiten der Digitalisierung noch stärker nutzen, indem wir über weitere Automatisierung die Effizienz erhöhen und die Auslastung verbessern. Mein Ziel ist der Aufbau einer „Future Production“, bei der wir uns näher an der Halbleiterfertigung orientieren. Wir greifen schon heute an vielen Stellen auf ähnlich komplexe Maschinen zurück und haben z.B. vergleichbare Reinheitsanforderungen. Dieser Weg kann für uns ein Game Changer sein.

 

Herr Schneider, das Vertriebsressort ist ein neues im Vorstand. Mit welcher Philosophie werden Sie den Vertrieb steuern?

 

Peter Schneider: Die Philosophie der AT&S lautet "customer first". Und so werden wir auch in Zukunft weiter den Kunden in den Mittelpunk unserer Aufmerksamkeit stellen. Wir haben einen klaren Fokus auf Applikationen. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir am oberen Ende der Skala stehen und dass wir bei neuen Anwendungen ein Early Mover sind. Und so müssen wir auf der einen Seite sicherstellen, dass wir unsere Strategie im Bereich der Anwendungen weiter ausbauen und diese konsequent umsetzen. Andererseits müssen wir dafür sorgen, dass wir breiter werden und uns weiter diversifizieren – also den Kreis der Kunden diversifizieren und die Regionen außerhalb Europas erschließen, um stärker zu wachsen.

 

/ Jetzt, wo wir in eine ganz neue Größenordnung hineinwachsen, wird es für uns darum gehen, die entsprechenden Strukturen und Systematiken an die neue Größe anzupassen. /

Ingolf Schröder

Inwiefern steigt mit der Digitalisierung ganz besonders der Bedarf an hochwertigen IC-Substraten? Wie ist hier der Zusammenhang?

 

Andreas Gerstenmayer: In einfachen Worten kann man sagen: Mit der Digitalisierung steigt nicht nur das Volumen der Daten, sondern auch die Anforderungen an das Datenmanagement signifikant. Wir generieren Daten. Wir übertragen Daten. Wir prozessieren Daten. Und wir analysieren Daten. Überall in dieser Kette braucht es hochleistungsfähige Mikroprozessoren. Ob es das Mobile Phone ist oder das Notebook, die Serverfarm oder in Zukunft das autonom fahrende Auto: Die darin verbauten Rechenbausteine müssen durch neue Architekturkonzepte in sich leistungsfähiger werden. Und dafür braucht es hochleistungsfähige IC-Substrate. Die IC-Substrate der Zukunft sind größer, haben mehr Lagen, sind integrierter und haben zusätzliche Funktionalitäten.

 

Genau hier liegt übrigens ein wesentliches Element unserer Wachstumsstory: Es geht uns nicht nur um mengenmäßiges Wachstum, sondern vor allem um wertmäßiges. Die Anforderungen an IC-Substrate und auch an die substratähnlichen Leiterplatten werden steigen, und die Zahl der Anbieter ist begrenzt. Unseren Anspruch dazu haben wir ja bereits formuliert: Wir wollen innerhalb der nächsten drei Jahre im Bereich der ABF-Substrate von Platz 5 auf Platz 3 aufsteigen.

 

Und deshalb haben Sie sich vor Kurzem auch für den beschleunigten Ausbau von Chongqing III entschieden?

 

Andreas Gerstenmayer: Letztendlich folgen wir mit dieser Entscheidung dem steigenden Marktbedarf. Wir sehen in unseren Analysen, dass im Markt für IC-Substrate eine massive Unterkapazität besteht. Diese hat sich durch den jüngsten Digitalisierungsschub noch einmal verstärkt. Selbst wenn wir – und auch unsere Mitbewerber – alle Ausbauvorhaben umgesetzt haben, wird bis auf Weiteres eine signifikante Angebotslücke bleiben. Diese macht uns sicher, dass unsere Investitionen die richtigen sind.

 

Frau Faath: Steigt mit dem Digitalisierungstrend die Wahrnehmung von AT&S am Kapitalmarkt?

 

Simone Faath: Die Zahl der Gespräche auch mit neuen potenziellen Investoren ist deutlich gestiegen. Dafür sehe ich zwei Gründe: Zum einen ist der Kapitalmarkt bei den großen Werten gegenwärtig überhitzt, sodass die Investoren sich nun auch stärker bei den Small und Medium Caps umschauen. Das spielt uns in die Hände. Dabei nehmen die Anleger natürlich unser sehr solides Wachstum wahr: In den letzten fünf Jahren waren es durchschnittlich 9 %.

 

Und dann sehen sie selbstverständlich auch, dass wir in einem stark wachsenden Markt sehr gut positioniert sind: Insbesondere der für uns sehr profitable Substratmarkt wird in den nächsten Jahren nach aktuellen Prognosen jährlich um etwa 9 % zulegen.

 

Herr Schröder: Wie stark beeinträchtigte die COVID-19-Phase die operativen Prozesse?

 

Ingolf Schröder: Wir konnten uns an den verschiedenen Standorten sehr schnell auf die Situation einstellen, und die Auswirkungen auf das operative Geschäft waren insgesamt gering. In Indien mussten wir zum Teil intensive Schutzmaßnahmen ergreifen. In China, hier beschäftigen wir rund 9.000 Mitarbeiter, kamen wir deutlich leichter durch die kritische Phase. Auch in Österreich war der Einfluss trotz temporärer Kurzarbeit in der Fertigung für den Automotive-Bereich gering. Sehr positiv ist, dass wir unser Bauprojekt in Chongqing ohne Einschränkungen innerhalb des Zeit- und Budgetrahmens umsetzen konnten. Zudem haben wir in der Krise viel für unsere Kommunikationsabläufe gelernt: Heute läuft der überwiegende Teil unserer Meetings virtuell. So haben wir u.a. auch für Kunden- und Zertifizierungsaudits an den jeweiligen Sites einen virtuellen Weg gefunden.

/ Vieles von dem neu Erlernten wird nachhaltig bleiben. Trotzdem wird der persönliche Kontakt sehr wichtig bleiben. /

Peter Schneider

Welche Auswirkung hat der Trend der Miniaturisierung auf Ihre Produktionsprozesse?

 

Ingolf Schröder: Wir unterscheiden vom Grundsatz her zwischen den Bereichen der klassischen Leiterplatten und IC-Substrate/Modultechnologie. Vor allem der zweite Bereich ist stark angebunden an eine hohe Automatisierung und komplexe Strukturen. Mit der Miniaturisierung wird beides weiter zunehmen. Dazu arbeiten wir an einem Produktionsumfeld, in dem wir in Zukunft über die Einbindung von KI und Data Analytics noch stärker mit den Daten arbeiten. Beim Design unserer zukünftigen Maschinen werden die Schnittstellen und Anknüpfungspunkte gleich mitgedacht, sodass die in den Prozessen generierten Daten für Steuerungsprozesse, aber auch für Entscheidungen nutzbar gemacht werden können.

 

Herr Gerstenmayer: Inwiefern denkt AT&S angesichts der Ausweitung der Wertschöpfungstiefe auch über Zukäufe nach?

 

Andreas Gerstenmayer: Bisher konnten wir uns sehr gut organisch entwickeln. Wenn ein Unternehmen in einem spezialisierten Markt zu den Top-Playern gehört, wird es schwierig, den Richtigen zuzukaufen. Trotzdem wird im Bereich der Modulintegrationsdienstleistung zu einem gewissen Zeitpunkt zu entscheiden sein: Was trauen wir uns organisch zu? Und wo wird es notwendig sein, über anorganische Schritte nachzudenken? Das ist Teil unserer Vorbereitungsaktivitäten für das weitere Ausrollen unserer Strategie.

 

Frau Faath: AT&S nimmt gegenwärtig viel Kapital in die Hand. Wie steht es um die Finanzierung?

 

Simone Faath: Unsere aktuellen Vorhaben, hier natürlich auch Chongqing III, sind ausfinanziert. Und auch in Bezug auf anstehende Refinanzierungen sind wir grundsolide aufgestellt. Die für uns relevante Kennzahl, das Verhältnis der Nettoverschuldung zum EBITDA, liegt für das abgelaufene Jahr bei 2,1. Das ist deutlich unter unserer Zielgröße von 3.

 

Genauso sieht es für künftige Investitionen aus: Wir haben wir alle Möglichkeiten, die wir brauchen, um gegebenenfalls auch einen erhöhten Kapitalbedarf zu decken. Damit das so bleibt, stehen wir in einem regelmäßigen Austausch mit unseren Banken und prüfen regelmäßig unsere Kapitalstruktur. Dabei achten wir bei jedem wirtschaftlichen Schritt sehr darauf, dass wir unsere gute Balance erhalten.

 

Wie beschreiben Sie die F&E-Strategie von AT&S?

 

Heinz Moitzi: Früher wie heute versuchen wir, uns frühzeitig die Megatrends anzuschauen und überlegen uns: Was bedeutet der Trend für den Bedarf für unsere Kunden? Heute sollen die Geräte kleiner werden, weniger Energie verbrauchen und mehr Funktionen haben. Für uns heißt das zum Beispiel, dass wir bei den Leiterplatten die Wärme reduzieren, Platz für Batterien schaffen und die Wege für den Informationstransport verkürzen.

 

Zudem haben wir früh erkannt, wie wichtig unser Wissen ist - und dass es klug ist, dieses zu schützen. Heute haben wir mehr als 420 aktive Patente. Jährlich kommen zwischen 40 bis 60 weitere dazu. Sehr wichtig für unseren Wissensaufbau ist neben der engen Kooperation mit unseren Kunden und Lieferanten auch die Zusammenarbeit mit Hochschulen. Wir forschen heute zusammen mit renommierten Universitäten in China, Indien, Japan, Deutschland und Österreich.

/ Es stimmt, dass die Nachhaltigkeit bei uns schon lange wichtig ist. Zum einen, weil wir von der Bedeutung überzeugt sind. Zum anderen, weil es sich rechnet. /

Heinz Moitzi

Herr Schneider: Welche Erkenntnisse hat Covid 19 für das Gewinnen und die Pflege der Kunden gebracht?

 

Peter Schneider: Ich denke, die Pandemie hat einen großen Einfluss darauf genommen, wie wir zukünftig mit unseren Kunden im Austausch sind. Als wir vor einem Jahr begannen, ins Homeoffice zu gehen, werden viele von uns gedacht haben, dass es nur für wenige Monate sein würde. Tatsächlich dauerte es deutlich länger. Inzwischen stellt sich heraus, dass wahrscheinlich vieles von dem Neuen bleiben wird. Wir erleben, dass wir auch mit neuen Kunden intensiv und erfolgreich verhandeln können, ohne dass wir uns auch nur einmal getroffen haben. Alles wird über Videokonferenzen abgewickelt. Das war vor einem Jahr noch undenkbar. Das kann schwierig sein. Auf der anderen Seite erhöht es die Effizienz.

Eine unser besonderen Stärken als AT&S ist es, dass wir mit unseren Kunden sehr gut vernetzt sind – zum Beispiel über unsere Vertriebsingenieure. In der Vergangenheit besuchten diese die Entwicklungsabteilungen und nahmen im Dialog auch immer wieder neue Aufgaben von den Kunden mit. Das funktioniert so nicht mehr.

Deshalb nutzen wir neue Wege, um auf unsere Kunden zuzugehen. So haben wir vor ein paar Wochen eine neue Technologiekonferenz online durchgeführt. Sie war extrem erfolgreich. Wir hatten über zweihundert Teilnehmer. Daneben setzen wir inzwischen auch Social Media stärker ein. So erinnern wir aktuelle und potenzielle Kunden daran, dass Sie uns mit ihren Problemen jederzeit ansprechen können: Wir haben Lösungen.

 

Während die Industrie das Thema Nachhaltigkeit gerade für sich entdeckt, ist AT&S hier schon lange aktiv. Das Verdienst schreibt man bei AT&S Ihnen zu, Herr Moitzi...

 

Heinz Moitzi: Es stimmt, dass die Nachhaltigkeit bei uns schon lange wichtig ist. Zum einen, weil wir von der Bedeutung überzeugt sind. Zum anderen, weil es sich rechnet. Schon 2005 haben wir begonnen, unseren Energie- und Wasserverbrauch über Kennzahlen zu erheben. Beides sind sehr relevante Ressourcen, die längst nicht an allen Standorten selbstverständlich zur Verfügung stehen. Wir haben diese Bedarfe bereits seit längerem in unsere Maschinenspezifikation aufgenommen. Der Aufbau einer nachhaltigen Organisation gelingt nicht von heute auf morgen. Deshalb freue ich mich, dass wir in den Bereichen Umweltschutz Arbeitsschutz und auch Brandschutz sehr gut aufgestellt sind.

 

Herr Gerstenmayer: Welche Arbeitsschwerpunkte setzen Sie sich für die nächsten Jahre?

 

Andreas Gerstenmayer: Ein Schwerpunkt bleiben die IC-Substrate – allein schon wegen des Marktumfelds und der laufenden Investitionen. Ein zweiter Fokus wird unser Stufenkonzept bei den Modulen sein: Mit dem Level 1, Leiterplatten für Module, sind wir gut gestartet. Hier konzentrieren wir uns auf die weitere Diversifizierung, sowohl bei den Applikationen als auch bei den Kunden. Daneben wird es darum gehen, den Level 2, die Modulintegration, vorzubereiten, damit wir den Leistungsbereich auf geeignete Weise implementieren können, sobald sich entsprechende Möglichkeiten auftun. Daneben werden wir unser Basisgeschäft, die Leiterplatten, stabil halten und die Beziehungen zu den Kunden weiter pflegen.

 

/ Wirtschaftlich ist unsere grundsätzliche Richtung weiter positiv: Für das EBITDA erwarten wir eine bereinigte Marge zwischen 21 und 23 %. /

Simone Faath

Wie bewerten sie die künftigen Marktchancen für das Erschließen neuer Felder?

 

Andreas Gerstenmayer: Theoretisch, aber auch praktisch stehen uns in Zukunft unzählige Türen offen. Das liegt daran, dass es uns gelungen ist, eine applikationsgetriebene Strategie zu entwickeln. In all den Segmenten, in denen wir tätig sind, haben wir die Anwendungen und natürlich die Kunden identifiziert, für deren Herausforderungen wir Lösungen anbieten wollen.

 

Mit anderen Worten: Es sind also die Applikationen und Kunden und nicht so sehr komplette Marktsegmente, die für uns entscheidend sind. Sobald wir in bestimmten Märkten, Industrien oder auch bei Kunden einen Trend sehen, können wir prüfen, welche Applikationen dort relevant sind, und entscheiden, ob wir mit unserer Technologie dort hineingehen wollen. Das macht uns sehr flexibel.

 

Wie ist der Geschäftsausblick für das Jahr 2021/22?

 

Andreas Gerstenmayer: Nach einem trotz der Pandemie guten Vorjahr sind wir auch für das laufende Jahr sehr zuversichtlich. Die Gesundheitskrise wird sich voraussichtlich weiter abschwächen. Die Boom-Märkte wachsen weiter und die temporär schwächeren Märkte erholen sich wieder. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass unsere Auslastung 2021/22 in allen Bereichen besser wird. Zudem konnten wir vor wenigen Wochen kommunizieren, dass wir mit dem Ramp-up von Chongqing vor dem Plan liegen, sodass wir hier zusätzliche Kapazität früher als geplant in den Markt einbringen können.

 

Simone Faath: Auch wirtschaftlich ist unsere grundsätzliche Richtung weiter positiv. Beim Umsatz liegt unsere Guidance bei Plus 13 bis 15 %. Für das EBITDA erwarten wir eine Marge zwischen 21 und 23 %. Dieser Wert ist um die Anlaufeffekte in Chongqing in Höhe von 40 Mio. Euro bereinigt. Und was die Investitionen betrifft, werden wir in diesem Jahr insgesamt bis zu 630 Millionen Euro ausgeben. Das ist die höchste Summe, die AT&S in einem Jahr in den Erhalt und in den Ausbau steckt.

 

Wie bisher immer dürfen sich die Aktionäre auch in diesem Jahr über eine Dividende freuen…

 

Simone Faath: Stimmt. Wir werden der Hauptversammlung eine Dividende von 39 Cent je Aktie vorschlagen – also 14 Cent mehr als im Vorjahr. Damit folgen wir weiter unserer Politik, die Aktionäre an dem erzielten Jahreserfolg zu beteiligen – aber immer auch unter Berücksichtigung der bevorstehenden Investitionen. Grundsätzlich versuchen wir unsere Investoren zu belohnen, selbst wenn es in einem Jahr auch mal weniger ist. Unsere Anleger schenken uns ihr Vertrauen, und wir tun unser Bestes, um dieses über unsere Arbeit mit ihrem Geld zu bestätigen.

Podcast

Auch hier noch einmal ein Verweis auf unseren Podcast mit dem Vorstand.

Das Interview führte Carolin Roth, sie ist Wirtschaftsjournalistin und freie Moderatorin. Frau Roth hat elf Jahre bei CNBC International in Zürich und London gearbeitet und ist im Bereich Wirtschaft immer nah am Geschehen.

 

Viel Spaß beim Hören!

Die Nachfrage nach High-End-Verbindungslösungen steigt deutlich. Die erfolgreiche Entwicklung von AT&S zeigt, dass wir die richtigen Branchen bedienen und die Bedürfnisse der unterschiedlichen Märkte verstehen. Unsere strategischen Entscheidungen der vergangenen Jahre bewähren sich.

Branchentrends erkennen – und sie nutzen

PLUS 30 BIS 50 %: COVID-19 hat im vergangenen Jahr das Datenvolumen geradezu explodieren lassen und den fortschreitenden Prozess der Digitalisierung um Jahre nach vorn katapultiert. Videotelefonie, Arbeiten aus dem Homeoffice, das Surfen im Internet, Videostreaming – die Wachstumsraten liegen in allen Bereichen über den Erwartungen zum Jahresbeginn 2020. Auch im mobilen Breitband - also im Datenaustausch über Smartphones – ist das übermittelte Datenvolumen stark gestiegen – obwohl mit den Einschränkungen 2020 viele Nutzer weniger unterwegs waren und damit auch weniger Zeit außerhalb des heimischen WLANs verbrachten.

 

Aber auch ohne Pandemie stehen die Zeichen für den Datenverkehr weiter auf Wachstum: Schon in wenigen Jahren wird es weit mehr als drei Milliarden 5G-fähige Mobilfunkgeräte geben. Der weitere Auf- und Ausbau wird in vielen Ländern gerade zum Teil intensiv vorangetrieben. Der neue Standard wird das Datenvolumen noch einmal in eine neue Dimension heben. Die hohen Geschwindigkeiten – und mit ihnen die Datenverarbeitungskapazitäten – liefern der Fahrzeugindustrie die Voraussetzung für die Realisierung des hochautomatisierten Fahrens. Auf dem Weg dorthin wird der Anteil der Elektronik in den Fahrzeugen erheblich steigen. Die Umsetzung der Klimaziele treibt die Einführung von Technologien zur Emissionsvermeidung und damit die Elektrifizierung zusätzlich an.

 

Effizientere Netze (48-V-Bordnetz) und Elektromotoren erfordern das Übertragen und Schalten immer höherer Leistungen. Moderne Technologien aus dem Leiterplatten- und Halbleiterbereich ermöglichen es aber, die Schaltverluste zu verringern und die entstehende Wärme besser abzuleiten. Dies erlaubt kompaktere, leichtere und effizientere Elektronik, welche die Reichweite erhöht und den CO2-Fußabdruck verringert.

19%

Umsatzanstieg in 2020/21

Mobile Endgeräte

 

Die Infrastruktur für 5G-Netze steht noch nicht, da beschäftigt sich die Forschung bereits mit der nächsten Generation: 6G wird in absehbarer Zeit Highspeed-Internet mit Übertragungsraten von bis zu einem Terabit pro Sekunde ermöglichen. Damit könnte man sich in einer Sekunde 25 Netflix-Filme je 5 Gigabyte an Daten auf sein Mobilgerät laden.

IC-Substrate

 

Multi-Chip-Lösungen verschieben die Grenzen der Miniaturisierung und ermöglichen den Aufbau von Leistungen, wie sie zum Beispiel in Laptops oder Servern benötigt werden.

Auch die MEDIZINTECHNIK steht vor einer Datenrevolution: Wearables, Smartwatches oder die Blutdruck-App im Handy liefern ihrem Besitzer zukünftig nahezu alle relevanten Vitaldaten. Sie zeichnen Cholesterin- und Blutdruckwerte auf, messen den Puls oder analysieren Atemrhythmus und Schlafphasen. Die Auswertung hilft den Medizinern, Muster zu erkennen und ermöglichen ihnen eine gezielte Behandlung. Ganz besonders zeigt gerade die Pharmaforschung die enorme Leistungsfähigkeit von Big Data: Normalerweise dauert die Entwicklung eines neuen Medikaments Jahre oder Jahrzehnte. Mithilfe digitaler Intelligenz gelang die Wirkstoffentwicklung gegen das Coronavirus in deutlich weniger als einem Jahr.

+30-50%

mehr Datenvolumen im vergangenen Jahr

All diese Entwicklungen treiben den Bedarf nach Prozessoren, für die AT&S eine wichtige Verbindungsplattform liefert. Diese Plattform muss immer mehr Daten auf immer kleinerem Raum verarbeiten. Dies erreicht AT&S technologisch mit der Herstellung größerer, mehrlagiger und leistungsfähigerer IC-Substrate: Dabei können die IC-Substrate nicht mehr nur mit einem Silizium-Element bestückt werden, sondern mit mehreren Elementen unterschiedlicher Strukturbreiten gleichzeitig. Das Fachwort dafür lautet „heterogene Integration“. Die gefertigten Komponenten bilden eine übergeordnete Baugruppe, die in ihrer Gesamtheit eine erweiterte Funktionalität und verbesserte Betriebseigenschaften bietet.

 

Es zahlt sich aus, dass sich AT&S im Markt seit Jahrzehnten als High-End-Anbieter positioniert hat. Aus diesem Anspruch heraus haben wir unsere Kompetenzen permanent weiterentwickelt und können das hohe technologische Entwicklungstempo, mit dem der Markt gegenwärtig konfrontiert ist, problemlos mitgehen – in der Kommunikationstechnologie, in der Medizintechnik und in zahlreichen Industriebereichen, deren Erschließung AT&S zum Teil noch vor sich hat.

Der Ausbau in Chongqing für IC-Substrate schreitet trotz Pandemie voran. Die Kapazitäten und Technologien, die für die zukünftige Nachfrage geschaffen werden, werden 2021 für die Serienfertigung vorbereitet. Angesichts der starken Nachfrage wurde das ursprünglich veranschlagte Investitionsvolumen zuletzt noch einmal aufgestockt. Damit können die Kapazitäten um das Sechsfache erhöht werden.

Kapazitäten schaffen – um die richtigen Trends zu bedienen

DIE NACHFRAGE aus den Märkten stieg 2020 schneller als erwartet. Umso wichtiger war es, dass wir den Kapazitätsausbau 2020 nahezu wie geplant voranbringen konnten. Im Werk Chongqing I wurden durch den Vollausbau die Kapazitäten von IC-Substraten plangemäß verdoppelt. Dank der konstruktiven Kooperation der Kunden und Auditoren konnten wir – oft auch auf digitalen Weg – die anspruchsvollen Auditierungen erfolgreich absolvieren. Damit kann das Werk inzwischen unter Volllast produzieren.

 

Auch der weitere Aufbau von Chongqing III schritt gut voran. Bei der Errichtung des neuen Werks hilft uns der breite Erfahrungsschatz aus dem Aufbau von Chongqing I. Mehr als 1.000 Bauarbeiter sorgten 2020 auch unter den erschwerten Bedingungen dafür, dass uns für die Fertigung von High-End-Substraten bald 65.000 m² mehr an Produktionsfläche zur Verfügung stehen. Genutzt werden soll sie für die Produktion von High-End-IC-Substraten, die größer, mehrlagiger sowie energieeffizienter sind und gleichzeitig schnellere Verbindungen ermöglichen. Seit Januar werden in dem Werk sukzessive mehrere Hundert Produktionsmaschinen eingerichtet und durch die erforderlichen Audits geführt, so dass hier bereits im laufenden Geschäftsjahr eines der modernsten IC-Substrate-Werke der Welt die Serienproduktion aufnehmen kann.

6x

Wir haben mit Fertigstellung von Chongqing III sechsmal mehr Kapazität bei IC-Substraten zur Verfügung.

Audit – es geht auch virtuell

 

Durch regelmäßige Lieferantenaudits überzeugen sich die Kunden von AT&S von der Leistungsfähigkeit der Organisation und der Einhaltung von Kundenvorgaben im Zuge der Herstellung. Teil dieses Prozesses ist unter normalen Voraussetzungen ein Überprüfung der Produkte und Prozesse vor Ort bei laufender Fertigung. In der Pandemie war dies nicht möglich. Also schuf AT&S die Voraussetzung, dass die Audits virtuell durchgeführt werden können: Mithilfe einer Helmkamera oder eines Gimbals kann ein Techniker einer Person oder Gruppe mit virtueller Zugangsberechtigung die wichtigen Produktionsschritte vorführen. Die Teilnehmer nehmen an den virtuellen Audits über ein kollaboratives Tool teil. Der Auditor kann auf alle notwendigen Dokumente zugreifen und in Echtzeit mit den Teilnehmern kommunizieren.

65.000 m²

Produktionsfläche

Vor dem Hintergrund der aktuellen Engpässe im Markt und der auch in Zukunft erwarteten starken Nachfrage haben wir im Frühjahr beschlossen, die neu zur Verfügung stehenden Flächen vollständig für die Produktion von IC-Substraten basierend auf ABF-Material (sogenannte ABF-Substrate) zu nutzen. Diese Substrate basieren auf der gegenwärtig dominierenden Technologie für die Anwendung im Bereich von Hochleistungsrechnern, die im Herzen von Server, Personal Computer, 5G-Basisstationen und künftig von Fahrzeugen zu finden sind. Um den Prozess des Kapazitätsausbaus zu intensivieren, planen wir über die nächsten vier Jahren ein zusätzliches Investitionsvolumen von rund 200 Mio. € ein.

 

Der beschleunigte Aufbau der Kapazitäten und die hohe Marktnachfrage werden voraussichtlich dazu führen, dass wir unser Ziel – die Überschreitung der Zwei-Milliarden- Umsatzgrenze – bereits 2023/24 erreichen, ein Jahr vor der ursprünglichen Planung. Damit unterstreichen wir unseren Anspruch, innerhalb der nächsten Jahre zu den drei größten ABFSubstrate- Anbietern aufzusteigen.

In Chongqing III sollen High-End-IC-Substrate produziert werden, die durch ihren komplexeren Aufbau noch schnellere Verbindungen ermöglichen.

Im wachsenden Markt für High-End-Substrate sind wir für unsere Kunden schon lange ein etablierter Partner und setzen die Benchmarks bei Qualitätsstandards. Auf dieser Basis erschließt AT&S nun auch den Markt für Module. Mit diesem Ansatz setzten wir unsere „More than AT&S“-Strategie um und bauen unsere Position in der Wertschöpfungskette aus.

Lösungen integrieren – für Verbindungen der nächsten Generation

Die wachsenden technischen Leistungsanforderungen und immer kürzere Produktlebenszyklen werden den Trend zur Modularisierung in den kommenden Jahren weiter stärken. AT&S hat sich auf diese Entwicklung eingestellt und mit dem 2019 gestarteten Vollausbau von Chongqing II bereits einen sichtbaren Schritt in diese Richtung vollzogen. In Zukunft wird das Werk für unser Unternehmen ein zentraler Modul-Hub sein.

 

Auch in unserer Strategie spiegelt sich dies bereits wider: Wir wollen für Kunden zukünftig nicht nur Ansprechpartner Nummer 1 für hochwertige Leiterplatten und IC-Substrate sein, sondern ein führender Anbieter von Modulen und entsprechenden System- bzw. Verbindungslösungen. Die Voraussetzungen dafür sind sehr gut: Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Leiterplattengeschäft und wissen genau, worauf es im High-End-Segment ankommt. Wir arbeiten auf dem Feld der Module schon jetzt eng mit unseren Kunden zusammen und werden von ihnen in die Lösungsentwicklung aktiv einbezogen. Und wir betreiben eine intensive Innovationsarbeit: Mehr als jeden fünften Euro verdienen wir mit neuen Produkten.

 

Auf unserem Weg folgen wir einer klaren Roadmap: In einem ersten Schritt verstärken wir die Produktion und Bereitstellung von IC-Substraten und substratähnlichen Leiterplatten (SLPs) für das stark wachsende Marktsegment der Module. In einem zweiten Schritt bauen wir unser Leistungsspektrum in der Wertschöpfungskette über zusätzliche Modul-Integrationsdienstleistungen wie Design-, Assembly- und Test-Services sukzessive weiter aus – bis AT&S seinen Kunden in nicht allzu langer Zeit ganze Komplettlösungen für Module anbieten kann. Diese weiterentwickelte Aufstellung ermöglicht uns schon heute die Erschließung zusätzlicher Geschäftsmöglichkeiten.

 

Die erweiterte Aufstellung bringt den Geräteherstellern signifikante Vorteile: Mit der Integration bereits getesteter Module können sie zukünftig ganze Systeme noch einfacher und schneller in ihre Produktion einbinden und damit die Produkte noch schneller in den Markt bringen. Gleichzeitig sparen sie Kosten. Denn durch die Anwendung der AT&S Toolbox mit Leiterplatten, IC-Substraten und dem Embedding der Komponenten wird die Modul-Integration umfassend unterstützt.

MODUL. Ein Modul integriert mehrere elektronische Komponenten und kann dadurch vielerlei Funktionen erfüllen: Es integriert bspw. im Smartphone Sende- und Empfangseinheiten oder erkennt im Auto Umgebungsmerkmale (z.B. Kameramodule).

Vor allem in mobilen Endgeräten finden Module schon heute vielerlei Anwendung.

Das kleinste Bluetooth-Modul der Welt

 

Für das anspruchsvolle Projekt des südkoreanischen Hightech-Unternehmens LG entwickelt und liefeert AT&S mit einem hauchdünnen Leiterplattensubstrat das Herzstück. Das Modul hat die Größe eines Reiskorns und enthält mehr als 20 Einzelkomponenten wie Widerstände, Induktoren und einen Kommunikationschip. Anwendungsfelder für das Modul sind drahtlose Kopfhörer, Hörgeräte oder Medizingeräte zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung.

> 20%

Die Innovation Revenue Rate (IRR) heißt nun Vitality Index

Lösungen integrieren – für Verbindungen der nächsten Generation

Auf unserem Weg folgen wir einer klaren Roadmap: In einem ersten Schritt verstärken wir die Produktion und Bereitstellung von IC-Substraten und substratähnlichen Leiterplatten (SLPs) für das stark wachsende Marktsegment der Module. In einem zweiten Schritt bauen wir unser Leistungsspektrum in der Wertschöpfungskette über zusätzliche Modul-Integrationsdienstleistungen wie Design-, Assembly- und Test-Services sukzessive weiter aus – bis AT&S seinen Kunden in nicht allzu langer Zeit ganze Komplettlösungen für Module anbieten kann. Diese weiterentwickelte Aufstellung ermöglicht uns schon heute die Erschließung zusätzlicher Geschäftsmöglichkeiten.

 

Die erweiterte Aufstellung bringt den Geräteherstellern signifikante Vorteile: Mit der Integration bereits getesteter Module können sie zukünftig ganze Systeme noch einfacher und schneller in ihre Produktion einbinden und damit die Produkte noch schneller in den Markt bringen. Gleichzeitig sparen sie Kosten. Denn durch die Anwendung der AT&S Toolbox mit Leiterplatten, IC-Substraten und dem Embedding der Komponenten wird die Modulintegration umfassend unterstützt.

VERBINDUNGSLÖSUNG. Unsere Verbindungslösungen („Interconnect Solutions“) bestehen aus Leiterplatten und IC-Substraten mit „Embedding“-Funktionen. Sie verkürzen die elektrischen Leitungen zwischen den Bauteilen und sparen Platz.

Unsere Ziele

80%

erneuerbare Energien bis 2025

 

Dekarbonisierung aller AT&S
Produktionsstandorte bis 

2030

 

30%

Frauen in Führungspositionen

 

45%

Anteil weiblicher Mitarbeiter

 

Ökobilanzierung

auf Produktgruppenebene

 

Stärkung der Partnerschaften

mit Lieferanten

 

Worauf wir stolz sind

45%

erneuerbare Energien (inklusive großer Wasserkraft)

 

100%

unterschriebene Verhaltenskodizes der wesentlichen Lieferanten

 

34%

Anteil weiblicher Mitarbeiter

 

Start

der Ökobilanzierung

 

Starkes Krisenmanagement

in der Covid-19-Krise

 

Hohe Standards

im Bereich Umwelt, Energie, Qualität, Gesundheit & Arbeitsschutz

Unsere Ziele

80%

erneuerbare Energien bis 2025

 

Dekarbonisierung aller AT&S
Produktionsstandorte bis 

2030

 

30%

Frauen in Führungspositionen

 

45%

Anteil weiblicher Mitarbeiter

 

Ökobilanzierung

auf Produktgruppenebene

 

Stärkung der Partnerschaften

mit Lieferanten

 

Worauf wir stolz sind

45%

erneuerbare Energien (inklusive großer Wasserkraft)

 

100%

unterschriebene Verhaltenskodizes der wesentlichen Lieferanten

 

34%

Anteil weiblicher Mitarbeiter

 

Start

der Ökobilanzierung

 

Starkes Krisenmanagement

in der Covid-19-Krise

 

Hohe Standards

im Bereich Umwelt, Energie, Qualität, Gesundheit & Arbeitsschutz

Offenheit, Verantwortung, Commitment

sind die Werte, die uns bei Erreichung der strategischen Ziele leiten.

Von Energie über Wasser bis Kupfer:

Wie unsere Ressourcen-Nutzung

immer besser wird

Von Energie über Wasser bis Kupfer: Wie unsere Ressourcen-Nutzung immer besser wird

Um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, setzt AT&S auf eine breit angelegte Strategie, die sowohl den Energieverbrauch als auch die schonende Verwendung von unterschiedlichen Ressourcen miteinbezieht.

Energie mit Zukunft: erneuerbar und effizient

 

Die Energiewende ist ein entscheidender Faktor auf dem Weg in eine CO2-neutrale Zukunft. Eine langfristige Dekarbonisierung gelingt allerdings nur durch die Kombination von Ökostrom, der Entwicklung umweltfreundlicher Innovationen und einem klimafreundlichem Produktionsverhalten. Deswegen ist auch bei AT&S Teamwork gefordert: Unsere Energiestrategie basiert auf der engen Zusammenarbeit von internen und externen Stakeholdern wie Mitarbeitern in der Produktion, Kunden und Lieferanten. Der aktuelle Fokus unserer Strategie liegt auf der Steigerung der Energieeffizienz sowie darauf, mögliche Hot-Spots mit besonders hohem Energieeinsatz innerhalb der Produktion zu identifizieren. Die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft spielen dabei eine wichtige Rolle. So wird die Abwärme aus den Produktionsprozessen über verschiedene Systeme rückgewonnen.

 

Auch die Bedeutung der Digitalisierung zur Erreichung der Klimaziele ist uns bewusst. AT&S arbeitet beispielsweise gemeinsam mit externen Partnern an der Umsetzung des Digitalen Zwillings, um die Energieeffizienz zu verbessern und den Energieverbrauch zu reduzieren sowie Leckagen frühzeitig zu monitoren.

Kostbares Wasser: recyclen und reduzieren

 

Durch anhaltende Trockenperioden und Umweltverschmutzungen wird eine weltweite Versorgung mit Trinkwasser immer schwieriger. Als global agierendes Unternehmen, das auf den Verbrauch von Frischwasser in vielen Teilen der Wertschöpfungskette angewiesen ist, sind wir uns dieser Verantwortung besonders bewusst. Wir entwickeln – eng verknüpft mit unserer Energiestrategie - eine nachhaltige Wasserpolitik, die Verbräuche reduziert, Wasser wiederverwendet und recycelt, mit besonderem Augenmerk auf Regionen mit Wasserknappheit. Dafür wurden an all unseren Standorten Risikobewertungen nach dem WWF Water Risk Filter durchgeführt und die finanziellen Auswirkungen analysiert, um entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen.

 

Wir sind bestrebt die Wasserrecyclingquote an den Produktionsstätten, die laut Aqueduct Water Risk Tool in Hochrisikogebieten liegen, kontinuierlich zu erhöhen. Am Standort Nanjangud betragen die Wasserrecyclingquoten im Geschäftsjahr 2020/21 bis zu 53 %, im Werk Shanghai 26 %. In einem Pilotprojekt am Standort Hinterberg wurden die Wassermengenströme analysiert, Hauptverbraucher identifiziert und Verluste und Datenlücken erfasst. Diese Analyse soll Schritt für Schritt auf weitere Standorte ausgeweitet werden, um so weiteres Know-how zu erlangen und die Basis für effiziente Verbesserungen zu schaffen.

Rohstoff Kupfer: intelligent zurückgewinnen

 

Kupfer ist essentieller Rohstoff in der Leiterplattenherstellung und dementsprechend einer der wichtigsten Rohstoffe für AT&S. Aktuell werden kupferhaltige Ströme in Form von kupferhaltigem Schlamm der betriebsinternen Abwasserbehandlungsanlage zugeführt und dann - eingestuft als gefährlicher Abfall – entsorgt. Diese Art der Behandlung erfordert einen hohen Einsatz von Chemie. Deshalb hat AT&S das Kupferrecyclingprojekt ins Leben gerufen, das auf die Entwicklung einer Kreislaufführung setzt, um so gefährlichen Abfall zu vermeiden und die Rohstoffeffizienz zu steigern. Dies ermöglicht die Rückgewinnung des wertvollen Rohstoffes für die Produktion. Auch hier gibt es einen Zusammenhang mit der Energiestrategie: Viele Wärmekreisläufe werden geschlossen und tragen so zur Energieoptimierung beim Recycling bei.

Gelebte Vielfalt –

Diversität bei AT&S

Gelebte Vielfalt – Diversität bei AT&S

57 unterschiedliche Nationen unter „einem“ Dach: Unsere Vielfalt sichert weltweit Höchstleistung, nicht nur in kultureller Hinsicht. Denn innerhalb einer globalen Wirtschaft mit immer komplexeren Herausforderungen braucht es kluge Köpfe aller Geschlechter, Kulturen, Generationen und Disziplinen.

Diversität ist bei AT&S in der Unternehmenskultur tief verankert und bereichert unsere Zusammenarbeit in vielen Bereichen: Sie führt zu einer effektiveren Entscheidungsfindung, kann zur Problemlösung beitragen und unterstützt die Innovationsfähigkeit und Kreativität im Team durch die unterschiedlichen Sichtweisen. AT&S hat dies bereits erkannt und positioniert sich offen als attraktiver Arbeitgeber für Frauen, für Menschen jeden Alters, unterschiedlicher kultureller, nationaler und ethnischer Herkunft sowie für Menschen mit Behinderung. Dieses Versprechen geben wir auch schriftlich: Mit der Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ verpflichten wir uns dazu, Chancengleichheit für alle Beschäftigten sicherzustellen und zu fördern.

 

Besonderes Augenmerk legt AT& S auf die Geschlechter-Gleichheit und ganz viel „Frauenpower“. Denn neben den offensichtlichen Gründen der Gerechtigkeit sprechen vor allem wirtschaftliche Argumente dafür, gezielt mehr qualifizierte Frauen zu motivieren und sie auch in Führungspositionen zu bringen: Nachweislich entwickeln sich Unternehmen mit Frauen in der Führungsetage hinsichtlich des Gewinns, Umsatzes und des Börsenwertes wesentlich besser, als Unternehmen mit rein männlichem Vorstand. Dazu kommt die große Chance, dem Fachkräftemangel zu begegnen, denn das Qualifikationsniveau von Frauen in den Fachberufen ist gleich hoch wie das der Männer. Schon jetzt sind 25% des Vorstands weiblich, aber das reicht uns nicht: AT&S hat sich das quantitative Ziel gesetzt, bis 2025 einen Gesamtfrauenanteil von 45% zu erreichen. Der Anteil an Frauen in Führungspositionen soll konzernweit auf 30% gesteigert werden. Bei der Neubesetzung von Aufsichtsratsmandaten sollen jeweils mindestens 30% jeden Geschlechts vertreten sein.

Für ein Arbeitsklima ohne Vorurteile

 

Bei AT&S ist nicht nur die Gleichberechtigung von Frauen auf der Agenda. AT&S lebt Gleichberechtigung und Inklusion in den vier Kernpunkten, Gender, Kultur & Ethnie, Alter & Generation und Fähigkeiten, und fördert sie aktiv:

 

  • AT&S hat sich verpflichtet, eine geeignete Organisationskultur zu schaffen und zu pflegen, die mit Respekt und Wertschätzung gegenüber jeder einzelnen Person einher geht.
  • AT&S Stellenausschreibungen in Europa adressieren ausdrücklich alle Geschlechter. Auch auf der AT&S-Website (Karriereseite) findet sich ein klares Statement dazu, dass AT&S Vielfalt in allen Bereichen des Unternehmens schätzt und fördert.
  • AT&S unterstützt die Inklusion von körperlich oder geistig beeinträchtigten Arbeitnehmern. Dabei geht die Überwindung von Barrieren für uns darüber hinaus, eine geeignete Infrastruktur mit Sozialräumen, Liftsystemen, automatisierten Türöffnern und Behindertenparkplätzen zu schaffen: AT&S bekämpft vorhandene Barrieren in den Köpfen, sorgt für gleichberechtigte Entwicklungs-und Einkommenschancen und fördert eine lebendige Zusammenarbeit frei von Diskriminierung und Vorurteilen der Mitarbeiter.

  • AT&S bietet Mitarbeitern aus insgesamt 57 Nationen interkulturelle Trainings und Sprachkurse an.

 

Um die Vielfalt der Gesellschaft innerhalb und außerhalb der Organisation anzuerkennen, die darin liegenden Potenziale wertzuschätzen und gewinnbringend einzusetzen, arbeitet AT&S an der Implementierung länderspezifischer Aktionspläne für das Geschäftsjahr 21/22, die die Schwerpunkte der AT&S Diversitätsstrategie adressieren.

Gemeinsam durch die Krise –

nachhaltige

Lieferanten-

beziehungen

Gemeinsam durch die Krise – nachhaltige Lieferantenbeziehungen

AT&S denkt beim Thema Nachhaltigkeit über die eigenen Systemgrenzen hinaus und setzt dabei auf starke Partnerschaften mit Lieferanten und Kunden. Nachhaltige Lieferantenbeziehungen bedeuten für AT&S: Kommunikation auf Augenhöhe und ein kontinuierlicher Austausch, um gemeinsam besser zu werden und voneinander zu lernen – Das ist unser Weg zur nachhaltigen Lieferkette. Gerade in Krisenzeiten zeigen wir, dass sich unsere Bemühungen in diesem Bereich auszahlen und sich auch während der Pandemie weiterentwickeln.

Bestes Beispiel für eine erfolgreiche, nachhaltige Lieferantenbeziehung ist der Ausbau unseres Standortes in Chongqing, einer der modernsten Produktionsstandorte für Substrate weltweit. Der Bau des Werkes Chongqing III begann im August 2019. Auswirkungen der Pandemie hätten aufgrund der Reisebeschränkungen, der Quarantäne bei der Ankunft und der logistischen Zwänge gravierende Auswirkungen auf die Planung haben können. Aber dank der kontinuierlichen Kommunikation und der strategischen Beziehung zu den wichtigsten Lieferanten konnte die Lieferung neuer Anlagen und Maschinen den erwarteten Zeitplan einhalten. Um die Gefahren und Auswirkungen der Covid-19-Pandemie so gering wie möglich zu halten, gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen wie Abstandsregeln, Maskenpflicht und Testmöglichkeiten nicht nur für die AT&S Mitarbeiter, sondern auch für externe Partner. Grund für gelungenes Krisenmanagement ist auch die jahrelange Zusammenarbeit und Partnerschaft mit den Lieferanten. Bei der Wahl der Lieferanten achten wir nicht nur auf die eigene Wirtschaftlichkeit, sondern auch auf die Einhaltung nichtfinanzieller Kriterien, wie die Einhaltung der Menschenrechte, Verbot von Kinderarbeit, Arbeitssicherheit, Umweltschutz oder eine faire Entlohnung der Mitarbeiter, um auch außerhalb unserer Systemgrenzen ethisch korrekt und umweltorientiert zu handeln.

/Für den Ausbau der Kapazitäten im Werk I haben wir dank kontinuierlicher täglicher Kommunikation und Meetings mit dem Top-Management mit allen internen und externen Stakeholdern zusammengearbeitet und die Lieferanten entweder bei Visumsanträgen, Transporten, Reisen und Unterkünften unterstützt, um neue Lösungen zu finden, die Maschinen vor Ort zu installieren und Ressourcen zu teilen und zu optimieren./

 

Mark Wu, Head of Global Equipment Commodity

 

Strikte Kriterien für alle

 

Neben dem AT&S Verhaltenskodex für Lieferanten, durch den diese zur Einhaltung unserer Standards aufgefordert werden, wird die Compliance der Lieferanten vor der Auftragsvergabe durch einen Fragebogen und ein Qualifizierungsaudit bewertet, in dem AT&S die Verpflichtungen der Lieferanten in der Praxis überprüft sowie ihren Notfallplan und ihre CSR-Aktivitäten kontrolliert. Alle Lieferanten müssen die REACH Verordnung einhalten, die sich mit der Registrierung, Evaluierung, Authorisierung und Beschränkung chemischer Stoffe befasst. Darüber hinaus akzeptiert AT&S ausschließlich eine RMI-konforme Lieferkette, und kontaktiert in regelmäßigen Abständen, mindestens einmal jährlich sowie anlassbezogen bei Verdachtsfällen, alle Gold-, Zinn- und Kobaltlieferanten. Die Anforderungen bezüglich Konfliktmineralien finden sich im Verhaltenskodex für Lieferanten wieder.

 

Unser erstes Anliegen ist immer, langfristig mit allen Lieferanten zusammenzuarbeiten und eine nachhaltige Beziehung aufzubauen. Daher ist es notwendig, die Leistung jedes Lieferanten zu überwachen und, abhängig von ihrem Beitrag für einzelne AT&S Einrichtungen und Geschäftsbereiche, zu bewerten. Neben der täglichen operativen Kommunikation sind die vierteljährlichen Business-Review-Meetings mit dem Top-Management der Lieferanten ein wichtiger Meilenstein im Lieferantenbeziehungsmanagement von AT&S, um die Leistungsbewertung zu beurteilen, kontinuierliche Verbesserungen zu überwachen und sich über die strategische Ausrichtung, Produktentwicklung und Innovation abzustimmen. Soziale und ökologische Nachhaltigkeit steht bei den Lieferanten immer mehr im Vordergrund. AT&S unterstützt sie in diesem Bereich, indem jährliche Lieferantenschulungstage angeboten werden, deren Inhalte Schulungen zu EHS, Gefahrgut- und Stoffmanagement sowie dem AT&S Verhaltenskodex für Lieferanten beinhalten.

 

Innerhalb der Supply Chain von AT&S spieltdie Beschaffung nachhaltiger Rohstoffe und Materialien eine wichtige Rolle. Ziele sind die Verbesserung der Energieeffizienzlösungen und die Emissionsreduzierung. Zudem organisiert AT&S Workshops zur Abfallreduzierung mit den Lieferanten.

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Geschäftsbericht

12,9 MB

Jahresfinanzbericht

4,2 MB

Nichtfinanzieller Bericht

1,1 MB

Konsolidierter Corporate Governance Bericht

324 KB

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Gerda Königstorfer
Director Investor Relations
Johannes Mattner
Manager Investor Relations